Die richtige Größe finden: So passt dein Piercingschmuck perfekt
- Geschrieben am
- Durch Piercing-Trend
Piercings sind eine großartige Möglichkeit, deinem Stil Ausdruck zu verleihen, und mit der riesigen Auswahl an Piercingschmuck kannst du jedes Piercing zu einem echten Blickfang machen. Doch um wirklich zu strahlen, ist es entscheidend, dass dein Schmuck perfekt sitzt. Die richtige Größe für deinen Piercingschmuck zu finden, ist nicht nur eine Frage des Aussehens – sie hat auch Einfluss auf den Tragekomfort, die Heilung und die Gesundheit deines Piercings. In diesem Artikel erfährst du, worauf du achten musst, um die perfekte Passform für deinen Piercingschmuck zu finden.
1. Warum die Größe des Piercingschmucks so wichtig ist
Wenn du einen zu kleinen oder zu großen Piercingschmuck trägst, kann das unangenehme oder sogar schmerzhafte Folgen haben. Ein zu enger Ring oder Stab kann Druck auf das Gewebe ausüben und Entzündungen begünstigen. Ein zu großes Schmuckstück hingegen kann das Piercingkanal dehnen oder sogar herausfallen. Der Schmuck sollte immer so sitzen, dass er das Gewebe nicht zu stark beansprucht, sich angenehm tragen lässt und gut in den Piercingkanal passt.
2. Die Basics: Durchmesser, Länge und Stärke
Bevor du dich für Piercingschmuck entscheidest, ist es hilfreich, die grundlegenden Maße zu verstehen:
-
Durchmesser: Dies ist das Maß für die Weite von Ringen und Hufeisen. Der Durchmesser wird vom Inneren des Rings gemessen, nicht vom äußeren Rand. Ein passender Durchmesser sorgt dafür, dass der Ring nicht zu eng sitzt und gleichzeitig gut am Piercing platziert ist.
-
Länge: Die Länge bezieht sich vor allem auf Stäbe, wie sie bei Zungen-, Lippen- oder Augenbrauenpiercings verwendet werden. Ein zu langer Stab kann sich bewegen und anstoßen, während ein zu kurzer Stab Druck auf das Gewebe ausüben kann.
-
Stärke (Gauge): Die Stärke gibt den Durchmesser des Stabs oder Rings an, also die Dicke des Schmucks. Für die meisten Piercings gibt es Standardgrößen, aber je nach Position und Heilungsprozess kann sich die geeignete Stärke unterscheiden.
3. Die richtige Größe für die häufigsten Piercings
Hier ein Überblick über die passenden Größen für die gängigsten Piercings. Beachte jedoch, dass individuelle Unterschiede wie Hautdicke, Anatomie und Vorlieben eine Rolle spielen und die Größenempfehlungen nur Richtwerte sind.
Ohrenpiercings (z. B. Lobe, Helix, Tragus)
Für Ohrenpiercings variiert die Wahl der Größe je nach Position des Piercings:
- Lobes: Die Stärke beträgt oft 0,8–1,2 mm, und der Durchmesser für Ringe liegt bei 8–10 mm. Für Stäbe ist eine Länge von 6–8 mm üblich.
- Helix: Bei Helix-Piercings kannst du oft eine Stärke von 1,2 mm wählen, mit einer Stablänge von 6–8 mm.
- Tragus: Auch hier sind 1,2 mm Stärke und 6–8 mm Stablänge für Stäbe gängig.
Achte darauf, dass der Schmuck bei Ohrpiercings genug Spielraum hat, um nicht zu drücken, aber auch nicht zu viel Platz lässt, was zu Verheddern führen kann.
Nasenpiercings (z. B. Nasenloch, Septum)
Bei Nasenpiercings ist es wichtig, dass der Schmuck nicht zu eng anliegt, aber auch nicht zu locker sitzt:
- Nasenloch: Die gängigen Stärken liegen bei 0,8–1,0 mm, wobei der Durchmesser meist zwischen 6 und 8 mm beträgt. Gerade oder gebogene Stäbe sollten bei einem Heilungsprozess eventuell etwas länger sein und später angepasst werden.
- Septum: Die Stärke beträgt hier meistens 1,2 mm, und der Durchmesser kann je nach Nase und persönlicher Vorliebe zwischen 8 und 10 mm variieren.
Lippenpiercings (z. B. Labret, Medusa)
Lippenpiercings müssen angenehm am Mund anliegen, ohne das Gewebe zu reizen:
- Labret: Hier beträgt die gängige Stärke 1,2 mm, und die Länge für Stäbe liegt bei etwa 8–10 mm. Ein Labret sollte so gewählt werden, dass die Platte bequem am Inneren der Lippe anliegt.
- Medusa: Hier ist ebenfalls eine Stärke von 1,2 mm und eine Länge von 8-10 mm sinnvoll.
Zungenpiercing
Beim Zungenpiercing wird meist eine Stärke von 1,6 mm und eine Länge von 14–20 mm gewählt. Während des Heilungsprozesses wird ein längerer Stab verwendet, um Schwellungen auszugleichen, später kann die Länge angepasst werden.
4. So misst du die richtige Größe für deinen Piercingschmuck
Falls du dir unsicher bist, welche Größe du wählen solltest, kannst du dein Piercing auch selbst vermessen. Hier einige einfache Tipps:
- Durchmesser messen: Um den richtigen Durchmesser eines Piercings zu ermitteln, misst du den inneren Abstand des Rings von einer Innenseite zur anderen. Am besten eignet sich hierfür ein Messschieber, um genaue Werte zu erhalten. Ein passender Durchmesser sorgt dafür, dass das Piercing bequem sitzt, ohne das umliegende Gewebe zu drücken oder zu weit abzustehen.
- Länge messen: Die passende Länge eines Piercings misst du am besten, indem du den Abstand zwischen den beiden Endpunkten des Stabs oder Rings bestimmst. Hierzu kannst du ein Lineal oder einen Messschieber verwenden. Besonders wichtig ist die richtige Länge, damit das Piercing angenehm sitzt und nicht zu viel Druck auf das Gewebe ausübt.
- Stärke bestimmen: Um die richtige Stärke deines Piercings zu bestimmen, kannst du den Durchmesser des Stabs oder Rings mit einem Messschieber ermitteln. Falls du unsicher bist, welche Stärke passend ist, hilft dir oft ein Piercer, da er die Standardstärken für verschiedene Piercingstellen kennt und eine passende Empfehlung geben kann.
5. Tipps für den Kauf des richtigen Schmucks
Wenn du Piercingschmuck kaufst, kann es hilfreich sein, auf einige Details zu achten, um Fehlkäufe zu vermeiden.
- Prüfe die Materialqualität: Hochwertige Materialien wie Titan, Chirurgenstahl oder PTFE sind nicht nur sicher, sondern auch besonders langlebig.
- Achte auf den Verschluss: Einige Piercingschmuckarten, wie beispielsweise Klemmkugelringe, können schwerer zu schließen sein als Schraubkugeln. Überlege, was dir beim Einsetzen und Tragen mehr Komfort bietet.
- Ersatzschmuck: Gerade bei neueren Piercings kann es hilfreich sein, Ersatzschmuck in der gleichen Größe parat zu haben, falls du den ursprünglichen Schmuck verlierst oder wechseln musst.
6. Anpassung nach dem Heilungsprozess
Während der Heilungsphase deines Piercings kann das Gewebe anschwellen. Um dieser Schwellung entgegenzukommen, wird in der Regel ein etwas längerer oder größerer Schmuck verwendet. Sobald das Piercing vollständig verheilt ist, kann der Schmuck auf eine kleinere Größe angepasst werden. Dein Piercer kann dich hierbei unterstützen und prüfen, ob die Schwellung vollständig abgeklungen ist.
7. Häufige Fehler und wie du sie vermeidest
Einige häufige Fehler bei der Wahl des Piercingschmucks sind:
- Zu enger Schmuck: Wenn du ein Schmuckstück wählst, das zu eng anliegt, kann dies zu Entzündungen und Schmerzen führen.
- Falsche Materialwahl: Billige Materialien können Allergien auslösen oder die Heilung negativ beeinflussen. Achte darauf, nur hypoallergene Materialien zu verwenden.
- Selbstständige Anpassungen: Vermeide es, den Schmuck selbst anzupassen, indem du ihn kürzt oder biegst. Das Risiko, den Schmuck zu beschädigen, ist groß – und das Material könnte an Stabilität verlieren.
- Verwendung von Dehnschmuck ohne Erfahrung: Wenn du ein Piercing dehnen möchtest, verwende ausschließlich speziell dafür geeigneten Schmuck und gehe dabei schrittweise vor.
8. Wann solltest du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen?
Falls du bemerkst, dass dein Schmuck nicht richtig sitzt oder sich das Piercing entzündet, ist es ratsam, einen erfahrenen Piercer aufzusuchen. Es kann sein, dass dein Piercing eine Anpassung benötigt oder der Schmuck ausgetauscht werden sollte. Häufig können Piercer auch eine Reinigung oder Sterilisation des Schmucks vornehmen, falls dies notwendig ist.
Fazit: Dein perfekter Piercingschmuck
Der richtige Piercingschmuck sieht nicht nur gut aus, sondern trägt auch zu deinem Wohlbefinden und zur Gesundheit deines Piercings bei. Achte bei der Auswahl des Schmucks auf Durchmesser, Länge und Stärke, und lass dich im Zweifelsfall von einem Profi beraten. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und kannst dich voll und ganz auf das schöne Aussehen deines Piercings konzentrieren.